Hier am Schirlenhof findet das erste Scharmützel des Krieges von 1870 statt. Am 24. und 25. Juli 1870 marschiert ein preußischer Spähtrupp, von Karlsruhe kommend und von Graf Zeppelin, dem späteren Konstrukteur des Starrluftschiffes ''Zeppelin'' angeführt, durch Woerth.
Der Polizist Frey, der vor Ort gewesen ist, eilt in gestrecktem Galopp nach Niederbronn, um das Regiment der Feldjäger zu Pferd, das dort stationiert ist, zu alarmieren. Sogleich werden zahlreiche Reiterabordnungen auf die Suche nach den Preußen in alle Richtungen geschickt.
Im Wirtshaus am Schirlenhof begeben sich die Männer des Grafen Zeppelin gerade zu Tisch, als ein Schrei des Wachpostens ertönt, der von einer Abordnung Reiter niedergeritten wird. Die Verwirrung ist an ihrem Höhepunkt angelangt: Die französischen Feldjäger springen ab, die deutschen Soldaten stürzen an die Fenster, andere eilen in den Stall, um Karabiner und Pferde zu holen ...
Die Auseinandersetzung geht zugunsten der Franzosen aus, die in der Überzahl sind, aber der Feldwebel (le maréchal des logis chef) Pagnier wird tödlich verwundet, verfolgt von dem Deutschen Winsloe, der ebenfalls schwer verletzt ist. Das sind die ersten Soldaten, die bei diesem Konflikt von 1870/71 im Elsass gefallen sind.
Da Zeppelin keine Möglichkeit mehr sieht zu gewinnen, flieht er durch die Hintertür des Wirtshauses. Glücklicherweise hält ihm eine Frau die Zügel eines französischen Pferdes hin ... Er wird der einzige seines Spähtrupps sein, der entkommt, und wird seinen Vorgesetzten Bericht erstatten können. Der Gastwirt seinerseits, der sich Sorgen macht, wer wohl die Rechnung der Deutschen bezahlen würde, bekommt von dem französischen General folgende Antwort: ''Nehmt! Frankreich ist reich genug, um das begleichen zu können.'' 40 Jahre später, 1914, kommen die Spähtrupps nicht mehr zu Pferd: Es sind nunmehr die Zeppeline, die das Elsass und Frankreich überfliegen.

Weitere Auskünfte erhalten Sie im Museum der Schlacht vom 6. August 1870 in Woerth.